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Wenn wir von begleiten sprechen ...

... sprechen wir oft von unserer Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen
... ist es uns wichtig, den ganzen Menschen wahrzunehmen, nicht nur seine Defizite und Schwächen, sondern auch seine Fähigkeiten, Möglichkeiten und seine Ressourcen.

Unbekannt

Begleitung in schwerer Krankheit

und am Ende des Lebens

Unser Bemühen ist es, die Bedürfnisse und Wünsche von schwerkranken, sterbenden Menschen wahr und ernst zu nehmen und ihnen im Sterben ihre Würde zu bewahren. Im Mittelpunkt der Begleitung steht die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen und sein Recht auf Selbstbestimmung. Das bedeutet, dass jeder Mensch Wertschätzung und respektvolle Zuwendung erfährt, unabhängig von Religionszugehörigkeit, Weltanschauung, Nationalität oder Art der Erkrankung. Gemeinsam versuchen wir, eine an die individuellen Bedürfnisse angepasste Unterstützung zu finden. Dabei gilt unser Augenmerk allen Beteiligten: dem Betroffenen sowie seinen An- und Zugehörigen. Die ambulante Begleitung kann in häuslicher Umgebung, im Krankenhaus oder im Pflegeheim in Anspruch genommen werden. Der Einsatz unserer ehrenamtlichen Begleiter findet auf Wunsch und nach individueller Absprache zu den unterschiedlichsten Zeiten statt. Unsere Ehrenamtlichen kommen aus den verschiedensten Berufs- und Altersgruppen. Es sind Menschen, die sich entschieden haben, in ihrer freien Zeit Schwerkranken und Sterbenden Zeit zu schenken, um da zu sein: als Ansprechpartner bei Sorgen und Ängsten, für Gespräche, um zuzuhören, um Angehörige zu unterstützen. Der Einsatz der Ehrenamtlichen orientiert sich dabei an den Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten der Sterbenden und ihrer Angehörigen und gestaltet sich sehr unterschiedlich. Ein achtsamer Umgang, der Erhalt von Lebensqualität und das Recht auf Selbstbestimmung sind dabei von besonderer Bedeutung. Um auf diese Aufgabe vorbereitet zu sein, werden die ehrenamtlichen Begleiter intensiv geschult, vorbereitet und regelmäßig weitergebildet. In unterschiedlichen Abständen bieten wir Vorbereitungsseminare zur Hospizbegleiterin/zum Hospizbegleiter an. Die Ehrenamtlichen unterliegen der Schweigepflicht. Während ihrer begleitenden Tätigkeit werden unsere Ehrenamtlichen durch die Koordinatorinnen unterstützt und begleitet, im Bedarfsfall können vertiefte Fallbesprechungen in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus finden regelmäßig Gruppentreffen statt, in denen sich die Mitglieder der Helfergruppe austauschen können.

Abschied nehmen – Trauer durchleben – zurück ins Leben finden

Trauerbegleitung

„Trauer ist die heilsame Antwort eines lebendigen Herzens auf Abschiede und Trennungen“, beschrieb Jorgos Canacakis. Sterben und Trauer sind extreme Lebenssituationen, in denen der einzelne Mensch, die ganze Familie und auch das persönliche Umfeld erschüttert werden. Gewohntes wird zerstört und der trauernde Mensch muss lernen, sich in einer völlig veränderten Lebenswirklichkeit zurechtfinden und neu zu orientieren. Trauerzeit ist eine schmerzhafte Zeit. Trauernde fühlen sich oft vom Leben abgeschnitten und von ihrer Umgebung unverstanden. Zu erkennen, dass Trauer die Antwort des Menschen auf Verlust, Abschied und Trennung ist und eine spontane und natürliche Reaktion darstellt, fällt dem persönlichen Umfeld häufig schwer. Trauer ist schmerzlich und heilend zugleich und ein notwendiger Prozess, der alle Höhen und Tiefen durchlaufen muss. Jeder Mensch geht dabei einen ganz individuellen Weg. Trauerbegleitung kann in dieser schwierigen Lebenssituation Unterstützung bieten und dabei helfen, den Blick auf neue Perspektiven zu richten. So wird es möglich, die Zeit zwischen Abschied, Aufbruch und Neubeginn gut zu gestalten.

Einzelgespräche

Es geht immer um Ihre ganz persönlichen Lösungen und Antworten. Jeder Mensch geht durch die Trauer seinen ganz eigenen Weg. Sie sollen und dürfen sich die Zeit nehmen, Ihre Trauer zu leben. In Einzelgesprächen werden Sie durch unsere geschulten TrauerbegleiterInnen unterstützt.

Cafè für die Seele

an jedem letzten Mittwoch im Monat von 17:30 bis 19:00 Uhr (nicht August und Dezember). Hier findet ein Austausch in einer offenen Gruppe bei Tee oder Kaffee in den Räumen des Hospizvereins Lichtenfels statt. Ehrenamtliche TrauerbegleiterInnen leiten die Treffen. Die Teilnahme ist kostenfrei und bedarf keiner Anmeldung. Sie entscheiden selbst, wie oft Sie daran teilnehmen wollen.Die Termine des Jahres finden Sie auf der Startseite.

„Lebensqualität ist eine dem eigenen Lebensentwurf entsprechende Daseinsausfüllung“ *

Palliative Beratung

Unsere hauptamtlichen Koordinatorinnen sind ausgebildete Pflegefachkräfte mit der Zusatzqualifikation Palliative Care. Diese Bezeichnung steht für ganzheitliche Betreuung, Pflege und Medizin am Lebensende. Somit steht nicht die Krankheit im Vordergrund, sondern der Mensch. Das Ziel ist nicht mehr die Heilung der Erkrankung, sondern die Linderung von Beschwerden jeglicher Art, sowie der Erhalt bestmöglicher Lebensqualität. Wir orientieren uns an palliativ-medizinischen Grundsätzen. Unter Wahrung der Autonomie des Menschen berücksichtigen wir die körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse des Betroffenen. Ziel ist die ganzheitliche Betreuung, die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen zur Verbesserung der Lebensqualität. In der letzten Lebenszeit möchten wir Betroffenen und ihren Familien begleitend und beratend zur Seite stehen. Darüber hinaus knüpfen wir bei Bedarf ein engmaschiges Netz an Hilfe- und Unterstützungsleistungen, damit Patienten ausreichend und gut versorgt zu Hause leben können. Unser Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst ist eine Ergänzung zu bestehenden Pflegediensten und Sozialstationen und arbeitet in Kooperation mit weiteren Partnern im Gesundheits- und Sozialsystem. Sie können uns zu allen Fragen die Sie beschäftigen während unserer Bürozeiten kontaktieren.

Wir beraten
  • hinsichtlich einer Begleitung durch unsere Ehrenamtlichen
  • bezüglich Möglichkeiten weiterer Versorgungs- und Betreuungsangebote
  • zu palliativen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, Schmerz, Atemnot…)
  • zu Ernährung und Flüssigkeit am Lebensende
  • zu Möglichkeiten palliativer Mundpflege.

* Quelle: E. Aulbert, D. Zech: Lehrbuch der Palliativmedizin 1997

Beratung

Patientenverfügung

Nicht mehr selbstbestimmt leben und entscheiden zu können, ist für viele Menschen ein kaum vorstellbarer Gedanke. Durch eine schwere Erkrankung oder einen Unfall kann jedoch genau diese Situation eintreten. Dann müssen plötzlich Angehörige (oder ein bislang Fremder) über den Aufenthaltsort oder die medizinische Versorgung entscheiden. Als Ausdruck unseres Selbstbestimmungsrechtes können wir für diese Grenzsituationen des Lebens unseren Willen in einer Vorsorgevollmacht und in einer Patientenverfügung festhalten. Der Hospizverein Lichtenfels e. V. berät Sie gerne dazu und hilft Ihnen dabei, wie Sie diese Dokumente rechtsverbindlich und durchsetzbar formulieren können. Die Beratung wird von geschulten Mitarbeiterinnen in den Räumen des Hospizvereins in Form von Einzelgesprächen angeboten. Auf Ihren Wunsch hin kann das Beratungsgespräch gemeinsam mit Ihren Angehörigen oder Bevollmächtigten durchgeführt werden, im Bedarfsfall auch bei Ihnen zu Hause. Unsere Mitarbeiterinnen beraten an Hand der Broschüre „Vorsorge für Unfall, Alter und Krankheit“ (C.H. Beck Verlag), die im Zeitschriftenhandel erhältlich ist oder beim Bayerischen Staatsministerium für Justiz heruntergeladen werden kann.

Link: Bayerischen Staatsministerium für Justiz

Im Eingabefeld "Stichwort/Titel", Eingabe über Tastatur "Patientenverfügung"